Eine besondere Herausforderung für einen Hochzeitsfotografen sind die Fotos während der Zeremonie. Wie ich hier vorgehe, erfahrt ihr in diesem Beitrag:


Ich kenne, da werden mir wahrscheinlich alle Brautpaare zustimmen

drei Trauungsarten

Kirchliche Trauung

Die kirchliche Trauung ist bei mir die aller häufigste Trauzeremonie, die ich begleite, zugleich immer die größte Herausforderung. Ein Hochzeitsfotograf ist grundsätzlich in der Tendenz eher ungern gesehen von Pastor oder vom Pfarrer. Hier ist meinerseits Fingerspitzengefühl gefragt. Dass ich ohne Blitz fotografiere, weiß dieser ja zu dem Zeitpunkt, wo ich mich vorstelle beispielsweise noch nicht. Ich kann durchaus verstehen, dass durch den Fotografen “störpotential” vorhanden ist. Hier gibt es also ein Dilemma: Das Brautpaar erwartet Fotos von diesem wichtigsten Moment im Leben. Und ich als Fotograf werde vom Brautpaar dafür bezahlt (..und nicht vom Pastor, nicht zu fotografieren.)

Hier gilt, wie bei allen anderen Programmpunkten des Hochzeitstages: Absprachen sind alles! Das ist die goldene Regel. Ich Rate im Vorfeld allerdings nicht den geistlichen zu fragen, ob Fotos während der Zeremonie erlaubt sind, sondern eher dazu, den Pastor darüber zu informieren, dass ein Fotograf anwesend ist (der definitiv ohne Blitz fotografiert). Zudem ist meine Empfehlung an die Brautleute, die Gäste entsprechend zu briefen, dass keine Handyfotos gemacht werden sollen, bzw die Gäste definitiv nicht fotografieren. Das ist ja auch gar nicht nötig, da ich als Fotograf sowieso die besten Bilder mache. Auch möchte ich nicht den unter Fotografen sprichwörtlichen “Onkel Bob” mit seiner Profiausrüstung beim Auszug aus der Kirche vor meiner Kameralinse haben, sondern das Brautpaar.

Das mit dem “Fotografierverbot” bietet sich übrigens auf der ganzen Hochzeit an, da so automatisch die Gäste präsenter auf der Hochzeit sind.

Nach der Zeremonie bedanke ich mich im allgemeinen beim Pastor für den stimmungsvollen Traugottesdienst und später lasse ich der Gemeinde in Absprache mit dem Paar ein paar Fotos der Zeremonie zukommen. Mittlerweile werde ich sogar gefragt, ob ich überhaupt fotografiert habe. Das werte ich als ein Zeichen für Unauffälligkeit. Tatsächlich gebe ich zu dass dies auch bei mir ein Lernprozess war.

Ein ganz toller Tip für das Brautpaar ist übrigens, sich hin und wieder anzuschauen, die Hand des Partners zu nehmen und: Spaß haben. Das darf man liebe Brautpaare, auch in der Kirche darf gelacht werden.

Ihr findet hier eine Hochzeitsreportage mit einer wundervollen und emotionalen kirchlichen Trauung. Sogar eine Trauung in einer Kapelle durfte ich begleiten.

Die freie Trauung

Bei einer Freien Trauung gilt im Prinzip alles, was auch bei der kirchlichen Trauung gilt in Bezug auf fotografierende Gäste und “Onkel Bob”.

Allerdings stellt sich die Frage ob überhaupt fotografiert werden darf hierbei nicht. Im Gegenteil: Wo der Fotograf und Pastor fast schon Widersacher zu sein scheinen, ist bei der freien Trauung der Fotograf sehr gerne gesehen. Dennoch macht es für das Brautpaar natürlich Sinn, die Rednerin oder den Redner im Vorfeld über die Anwesenheit eines (oder wie in meinem Falle 2) Fotografen zu informieren.

Ihr findet hier eine ganz wundervolle Hochzeitsreportage mit einer freien Trauung.

Standesamtliche Trauung

Die standesamtliche Trauung ist für Brautpaare, die eine kirchliche oder freie Trauung planen eher ein formaler Akt, als eine wirkliche Zeremonie. Für Brautpaare hingegen, die keine weltliche oder kirchliche Zeremonie planen ist die standesamtliche Trauung der emotionale Part des Hochzeitstages.

Mittlerweile ist es sehr oft so, dass bei der standesamtlichen Eheschließung fast überall fotografiert werden darf. Natürlich ist es aus meiner Sicht auch hier etwas schöner, wenn nur ich als Fotograf fotografiere, da die Trauung insgesamt besinnlicher ist. Dies gilt natürlich auch in Bezug kirchliche Trauung und weltliche Trauung.

Ihr findet hier ein Beispiel einer wundervollen standesamtlichen Trauung.

Share this story